Der frühlingshafte Kampf mit dem inneren Schweinehund
Kennen Sie das? Die Tage werden wieder länger, die Natur erwacht, die Neujahrsvorsätze sind längst vergessen und der Frühling klopft laut an die vom Saharastaub verschmutzen Fenster!
Grund genug ein paar Vorsätze zu schmieden! Laufpensum erhöhen, Fitness App nutzen, unangenehmes Telefonat erledigen, Frühjahrsputz…. Da gäbe es viel zu tun! Aber da lauert er schon um die Ecke – der Schweinehund!
Wieso überhaupt Schweinehund? Und warum wohnt der gratis bei uns?
Das Wort “Schweinehund” kommt aus der Jagdsprache. Als man im Mittelalter auf Wildschwein-Jagd ging, setzte man die so genannten Sauhunde oder Schweinehunde ein. Ihre Aufgaben waren das Wildschwein zu hetzen, zu verfolgen, bis es müde wurde und dann festzuhalten.
Diese Charaktereigenschaften wurden später auf bissige Menschen übertragen, deshalb begann man das Wort “Schweinehund” Anfang des 19. Jahrhunderts als Schimpfwort zu benutzen. Man verband damit Menschen mit niedrigsten Motiven.
Später wurde dieser Begriff von Trainern und Sportlehrern verwendet, wenn es um die Überwindung von Faulheit und mangelnder Disziplin ging. Heute wird es nicht nur im Sportbereich benutzt, sondern immer, wenn uns etwas nicht besonders leichtfällt oder viel Willenskraft kostet.
Warum aber fällt es uns so schwer diesen zu überwinden und wie kann es gelingen?
Weil der Mensch häufig den bequemeren Weg sucht. Da es anstrengender ist, zum Sport zu gehen als daheim auf dem Sofa zu liegen, gerät man in einen Konflikt.
Doch es gibt eine Menge Tricks, wie man sich selbst in solchen Situationen ablenken und austricksen kann.
Drei kleine Tricks sind:
✔️ Eat the frog! Was das heißt? Beginnen Sie gleich am Morgen mit einer unangenehmen Aufgabe! Denn genau solche Aufgaben sind prädestiniert dafür auf der langen Bank zu landen. Der Vorteil: Am Morgen sind Sie noch voller Energie, Konzentration und Elan. Dadurch gehen solche unangenehmen Aufgaben leichter von der Hand.
✔️ Teilen Sie große Aufgaben in Kleine auf: Manche Aufgaben wirken allein schon wegen ihrer Größe so, als ob sie gar nicht zu schaffen wären. Dies trägt nicht sonderlich zur Motivation bei und man will die Aufgabe erst gar nicht angehen. Deshalb hilft hier die Aufteilung in kleinere Teilaufgaben
✔️ Führen Sie einen Aktionstag ein! Reservieren Sie regelmäßig einen Tag, an dem Sie aufgeschobene Aufgaben abarbeiten. Abhängig davon, wie stark Sie an „Aufschieberitis“ leiden, können Sie das Intervall zwischen den Aktionstagen reduzieren oder ausdehnen.
Und es muss natürlich auch kein ganzer Tag sein, sondern einfach ein Tag, an dem Sie sich Zeit für das Abarbeiten aufgeschobener Aufgaben reservieren.
So ein Aktionstag ist natürlich nicht zur Erledigung dringender Aufgaben geeignet. Aber viele Aufgaben werden meist ohnehin erst dadurch dringend, weil man sie schon eine Weile vor sich herschiebt.
Gehen Sie am besten so vor:
✔️ Notieren Sie sich alle Aufgaben, die Sie am Aktionstag erledigen wollen. Das Niederschreiben ist wichtig. Zum einen vergessen Sie dadurch nicht, was Sie alles vorhaben, zum anderen ist es einfach ein gutes Gefühl, wenn Sie etwas Erledigtes von der Liste streichen/abhaken können.
✔️ Tragen Sie Ihren Aktionstag in den Kalender ein. Sonst bleibt es nur bei einem „Wischiwaschi-Vorhaben“.
✔️ Sorgen Sie dafür, dass jemand Sie an diesen „Termin“ erinnert. Das sollte nicht nur die Erinnerungsfunktion in Ihrem elektronischen Kalender sein, sondern eine Person. Dadurch ist man in der Regel motivierter: Denn vor einer anderen Person will man nicht erst groß einen Aktionstag ankündigen, um diesen dann doch zu verschieben.
✔️ Belohnen Sie sich nach getaner Arbeit. Zwar ist schon der Blick auf die abgehakten bzw. durchgestrichenen Aufgaben eine große Befriedigung, nichtsdestotrotz sollten Sie sich etwas gönnen, das Ihnen guttut.
Jeder Sieg über den Schweinehund ist ein Erfolgserlebnis. Und Erfolgserlebnisse tragen generell dazu bei, dass wir uns besser fühlen.
Deshalb: Zeigen Sie hin und wieder Ihrem Schweinehund, wer bei Ihnen das Sagen hat – Sie oder er? Sie! 🙂
Kurzbiografie Sandra Gneist
Geb.: 09.10.1977
Ausbildungen und Qualifikationen:
- Dipl. Tourismuskauffrau
- MBA für Prozessmanagement und Beratung
- Systemischer Coach und Supervisor
- ROMPC® Coach
- Organisationsentwicklerin
- Open Space Beta® Practitioner
Nach 20 Jahren in der Hotellerie lasse ich seit 2016 meine Leidenschaft und meine persönlichen Erfahrungen in meine Arbeit als Beraterin und Coach einfließen. Meine Reise hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, die eigene Einzigartigkeit anzuerkennen und authentisch zu leben.
Als Kind habe ich viel Zeit bei meiner geliebten Oma verbracht. Ihre bedingungslose Liebe und Unterstützung haben mich geprägt und mir gezeigt, wie wertvoll es ist, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Ich habe erkannt, dass wir alle einzigartige Fähigkeiten und Talente besitzen, die oft nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Mit meiner Arbeit möchte ich Unternehmer:innen und Führungskräften helfen, Ihre beruflichen Ziele zu erreichen und Ihre persönliche Weiterentwicklung zu fördern.
Ich möchte Ihnen zur Seite stehen, wie meine Oma es für mich getan hat – als verlässlicher Partner und Unterstützer. Gemeinsam erkennen wir Stärken, klären ihre Visionen und entwickeln praktische Schritte für ihren Erfolg.
Ein zentraler Grundsatz meiner Arbeit ist der Glaube an die Vielfalt der Wirklichkeiten. Jeder Mensch hat seine eigene Perspektive und Lebensgeschichte, die es zu verstehen und zu respektieren gilt. In Anlehnung an den Kommunikationsexperten Paul Watzlawick glaube ich fest daran, dass es nicht nur eine Wirklichkeit gibt, sondern dass jede*r von uns seine oder ihre eigene Wirklichkeit schafft.