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Kiffen bei den Nachbarn – ein neuer Tourismus?

Nun darf man also – ausgerechnet bei unseren prüden deutschen Nachbarn –   ganz legal eine Tüte bauen und eine bestimmte Menge Cannabis sein Eigen nennen. Es scheint ein großer Fortschritt zu sein, eine Liberalisierung quasi.

Eigenartig daran ist, dass man Cannabis zwar besitzen darf, aber nicht handeln. Wie kann man eigentlich etwas besitzen, das man nicht erwerben darf?

Früher war dafür der liebe Gott zuständig. Er konnte Dinge verleihen, die man nicht erwerben konnte, wie zum Beispiel Königstitel. Er konnte bestimmen, wer irgendwo König sein sollte und wer nicht. Das war ungemein praktisch für die Könige, die später aber damit zu kämpfen hatten, dass man ihnen die Köpfe abschlug.

Eine der großen Evolutionsstufen der Gesellschaft war die Erfindung des Kapitalismus. Der besagt – vereinfacht gesagt – dass man alles, was man besitzen darf, auch kaufen kann. Das nennt sich dann Markt.

Marihuana darf man sich in Deutschland nun im eigenen Garten oder Balkon anpflanzen oder aber man ist Mitglied eines registrierten Cannabis Social Clubs. Das sind eine neue Art von Vereinen, die sich um die Pflanzung und unentgeltliche Abgabe von Cannabis an seine Mitglieder kümmern. Also eine Mischung aus Landwirtschaftlicher Produktionsgemeinschaft und Schrebergartenverein, nur eben fürs Kiffen. Ich kann mir vorstellen, dass, dass man dort die Sorte von verspannten Menschen trifft, mit denen man bestimmt keinen durchziehen möchte. Man hat also von gesetzlicher Seite alles dafür getan, dass kein legaler Markt für Cannabis entsteht.

Was auch gut ist! Denn das einzig Schöne an dieser Droge war bislang, dass sie verboten war. Ansonsten ist Kiffen ja eher rundherum zum Abgewöhnen. Es gibt wenig Unappetitlicheres, als mit anderen zusammen eine angefeuchtete Riesenzigarette zu rauchen. Bekiffte Menschen sind auch nicht unterhaltsam, sie sind nicht high, sondern extrem entspannt und langweilig. Allerdings war Kiffen ein Weg, wie man sich etwas subversiv und unangepasst fühlen konnte.

Man konnte rein theoretisch mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Wegen des bisschen Blattwerks, das man in der Zigarette hatte. Jetzt kann man wenigstens noch zum Dealer gehen, um was zum Rauchen zu bekommen, und der Dealer muss das weiterhin illegalerweise tun.

Apropos illegal – dürfen wir Österreicher jetzt im Touribus nach Deutschland und uns dort bekiffen? Innenminister Karner hat jedenfalls strenge Grenzkontrollen gegen einen „Drogentourismus“ angekündigt. Da frage ich mich, wann der Herr Minister das letzte Mal zu Fuß durch Wien spaziert ist? Selbst am helllichten Tag schafft man es kaum, nicht eine Nase voll süßem Cannabis-Geruch abzubekommen.

Es kümmert eigentlich auch niemand. Selbst die Polizist:innen  rümpfen nur die Näschen und marschieren weiter. Der Anreiz eine Reise ins Nachbarland anzutreten, ist also eher überschaubar. Bleiben wir lieber zu Hause und erheitern uns an den politischen Diskussionen die darüber noch entstehen werden – es ist ja Wahljahr, da wird das sicherlich nicht ausgelassen! Man bringe mir das Popcorn bitte – weil kiffen mag ich nicht als Nichtraucherin!


Kurzbiografie Sandra Gneist

Geb.:  09.10.1977

Ausbildungen und Qualifikationen:

  • Dipl. Tourismuskauffrau
  • MBA für Prozessmanagement und Beratung
  • Systemischer Coach und Supervisor
  • ROMPC® Coach
  • Organisationsentwicklerin
  • Open Space Beta® Practitioner

Nach 20 Jahren in der Hotellerie lasse ich seit 2016 meine Leidenschaft und meine persönlichen Erfahrungen in meine Arbeit als Beraterin und Coach einfließen. Meine Reise hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, die eigene Einzigartigkeit anzuerkennen und authentisch zu leben.

Als Kind habe ich viel Zeit bei meiner geliebten Oma verbracht. Ihre bedingungslose Liebe und Unterstützung haben mich geprägt und mir gezeigt, wie wertvoll es ist, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Ich habe erkannt, dass wir alle einzigartige Fähigkeiten und Talente besitzen, die oft nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Mit meiner Arbeit möchte ich Unternehmer:innen und Führungskräften helfen, Ihre beruflichen Ziele zu erreichen und Ihre persönliche Weiterentwicklung zu fördern.

Ich möchte Ihnen zur Seite stehen, wie meine Oma es für mich getan hat – als verlässlicher Partner und Unterstützer. Gemeinsam erkennen wir Stärken, klären ihre Visionen und entwickeln praktische Schritte für ihren Erfolg.

Ein zentraler Grundsatz meiner Arbeit ist der Glaube an die Vielfalt der Wirklichkeiten. Jeder Mensch hat seine eigene Perspektive und Lebensgeschichte, die es zu verstehen und zu respektieren gilt. In Anlehnung an den Kommunikationsexperten Paul Watzlawick glaube ich fest daran, dass es nicht nur eine Wirklichkeit gibt, sondern dass jede*r von uns seine oder ihre eigene Wirklichkeit schafft.