Was wirklich zählt
„Freundschaft ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können!“ Mark Twain

Vor drei Wochen waren wir noch sehr mit uns und unseren pandemiebedingten Themen beschäftigt. Masken tragen, Lockdown, Impfung samt Zwang. Wir haben sie hingenommen, oder uns empört, wir haben gestritten, haben argumentiert, Position bezogen, manchmal haben wir uns entzweit. Die Rede war von Spaltung der Gesellschaft.
Und dann kam der Krieg. Vor unserer Haustür.
Flucht und Vertreibung sind wieder allgegenwärtig. Der Bahnhof ist wieder überfüllt mit Gestrandeten, die Hilfe suchen, die Unterstützung und Zuwendung brauchen.
Ganz plötzlich verändert sich der Fokus. Der ehemalige Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Schmidt meinte einmal: „In der Krise zeigt sich der Charakter“.
Ich habe in den letzten Jahren oft über diesen Satz nachgedacht, wenn ich die Auseinandersetzungen (speziell in den sozialen Medien) zur COVID Situation verfolgt habe.
Ich fragte mich immer, was, wenn wir mal wirklich eine Krise haben? Was ich aber aktuell beobachte, macht mich wieder zuversichtlich.
Eine Welle an Hilfsbereitschaft und Solidarität baut sich auf, Spendenaufrufe und Initiativen starten, Menschen setzen sich in Bewegung um zu helfen, wir rücken zusammen um jenen Platz und Raum zu geben, die es gerade am dringendsten brauchen. Die Krise bringt das Beste in uns hervor. Helmut Schmidt hatte doch recht. Mitgefühl und Menschlichkeit nehmen wieder einen Platz ein, wie schon davor, als wir andere Krisen zu bewältigen hatten. Natürlich erfolgt vieles von dem was gerade an Hilfe passiert, aus der eigenen Betroffenheit. Aus unserer Fassungslosigkeit dem Krieg gegenüber.
Wichtig wäre aber, das wir uns dessen bewusst werden, dass das Beste in uns auch alltagsfähig sein könnte. Eine Gesellschaft an hilfsbereiten, kooperativen Mitmenschen kann Unglaubliches bewirken. Wir könnten die aktuellen Fragen wie Klimawandel, Globalisierung und Abrüstung meistern.
Als Humanist und Philanthrop und vor allem als grenzenloser Optimist, glaube ich an solche Möglichkeiten. Meine Hoffnung geht dahin, dass uns diese gegenwärtige Erfahrung weiter bringt und positiv verändert. Ich glaube daran, dass eine Gesellschaft, die Freundschaft vor Feindschaft stellt ein besserer Ort zum Leben ist. Ich glaube daran, dass Dialog besser ist als Diskurs und dass Diplomatie mehr erreicht als Heer. Ich glaube daran, dass die Friedensbewegung wieder aufleben wird und wir uns wieder die Hand reichen können.
Möge das scheinbar Unmögliche geschehen.
Euer Michl Schwind
Kurzbiografie Michl Schwind
Geb.: 17.08.1961
Ausbildungen und Qualifikationen:
– Sozialpädagoge
– Organisationsentwickler
– Trinergy®– NLP Lehrtrainer
– ICF Coach
– Strategisch-systemischer Kurzzeittherapeut
Menschen haben mich immer schon fasziniert. So arbeitete ich seit 20 Jahren als Sozialpädagoge und habe hier die Basis meiner psychosozialen Kompetenz entwickelt. 10 Jahre davon war ich als verantwortlicher Leiter und Führungskraft in unterschiedlichen Einrichtungen und Projekten tätig. Seit dem Jahr 2000 bin ich selbstständiger Coach, Teamtrainer und Organisationsentwickler. In dieser Zeit konnte ich bei namhaften österreichischen und internationalen Unternehmen zu deren positiver wirtschaftlicher und personeller Entwicklung beitragen.
